Heute auf den Tag genau, vor 40 Jahren, begann Frau Ingrid Ertel ihre offizielle Tätigkeit bei der Firma Leitern-Beck in Dettingen. Zu dieser Zeit wurde der Betrieb noch von ihrem Vater Wilhelm Beck geführt. Er bildete bereits die 5. Generation des um das Jahr 1830 von Johannes Heinkel gegründeten Unternehmens.
Wie in einem handwerklichen Familienbetrieb üblich, verbrachten Frau Ertel und ihre beiden Schwestern Gabi und Steffi einen Großteil ihrer Kindheit in der väterlichen Werkstatt. Zum Leidwesen der Mutter Annemarie entdeckten die drei Schwestern, wie viel Freude es macht, durch eine im Werkstattboden befindliche Luke in den darunterliegenden „Spänebunker“ zu hüpfen. Das Firmengelände, welches sich in der Kappishäuser Str. 23 befindet, stellte mit dem umfangreichen Holzlager ohnehin eine Art Abenteuerspielplatz für die drei Geschwister dar.
Als für Frau Ertel im Alter von 16 Jahren die Berufswahl anstand absolvierte sie im Textilhaus Scholz in Metzingen eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau, welche sie im Sommer 1980 erfolgreich abschloss.
Zur Unterstützung ihres gesundheitlich angeschlagenen Vaters wurde sie am 01.09.1980 im Unternehmen fest eingestellt.
Sie wirkte in der Anfertigung aller durch den Betrieb in Direktvermarktung vertriebenen Holzprodukte, wie Holzleitern und Holzbänke und -tische für den Außenbereich mit. Beim Verkauf dieser Erzeugnisse auch auf Messen und Märkten kam ihr ihre vorherige Ausbildung zugute.
Nachdem sich der gesundheitliche Zustand ihres Vaters zusehends verschlechterte, übernahm ihre Mutter, die bisher auch schon voll mitarbeitete, 1985 bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2000 die Leitung des Unternehmens.
Ab diesem Zeitpunkt übernahm Frau Ertel zusammen mit ihrer Schwester Steffi Uebele die Betriebsinhaberschaft. Nachdem Frau Uebele für sich eine berufliche Veränderung anstrebte ging die Unternehmensführung am 1.5.2018 an einen ortsansässigen Schreiner über, welcher jedoch den Verbleib von Frau Ertel im Unternehmen zur Grundvoraussetzung für die Übernahme machte. Seither hat sie ihre Arbeitszeit etwas reduziert, damit sie Dienstags immer ihren „Enkeltag“ einlegen kann.
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte auch ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum bei der Firma Leitern-Beck zu begehen, lächelt sie und sagt: „Wie alt wäre ich denn dann? Bis 65 kann ich mir schon vorstellen zu arbeiten und darüber hinaus schauen wir dann einmal.“